Samstag, 20. August, 18 Uhr

Vilnius String Quartet

Joseph Haydn
(1732 - 1809)
  Streichquartett Nr. 5 D-Dur op. 76
- Allegretto
- Allegro. Cantabile a mesto
- Menuetto. Allegro
- Finale. Presto
Heino Eller
(1887 - 1970)
  Five Pieces für Streichquartett
Juozas Pakalnis
(1912 - 1948)
  Little Prelude

   
Franz Schubert
(1797 - 1828)      
  Quartettsatz in c-Moll
Ludwig van Beethoven
(1770 - 1827)
  Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 18
- Allegro
- Andante con moto
- Allegro
- Presto

Audrone Vainiunaite, 1. Violine
Arturas Silale, 2. Violine
Girdutis Jakaitis, Viola
Augustinas Vasiliauskas, Cello

Das Vilnius Quartett wurde 1965 gegründet. Die erste Geigerin, Audrone Vainiunaite, war Meisterschülerin von David Oistrach. Das Ensemble steht in der Tradition des einst von Jascha Heifetz geleiteten Konservatoriums in Vilnius. Erst 1971 begann das Ensemble mit seiner intensiven Konzerttätigkeit, nachdem die Musiker ihr Studium am Moskauer Konservatorium bei V. Gvozdecki abgeschlossen und bei A. Mihaly in Budapest studiert hatten. 1972 wurde das Quartett mit dem ersten Preis beim internationalen Streichquartettwettbewerb in Liège ausgezeichnet und gewann 1979 den Nationalpreis von Litauen. Das Vilnius Quartett tritt bei großen Musikfestivals auf wie in Bregenz, Rom, beim Schreyahner Herbst, Musica Viva in München oder beim Festival der Universität von Ohio um nur einige zu nennen. Mit über 30 Tourneen und mehr als 3.000 Konzerten ist das Quartett eines der aktivsten Ensembles in Litauen. Sie spielen u. v. a. in weltweit bekannten Konzertsälen wie der Merkin Concert Hall (New York), dem Tchaikovsky Conservatoire (Moskau), dem Gewandhaus (Leipzig) und dem Mozarteum (Salzburg).

Das Repertoire umfasst ca. 450 Werke von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik, davon sind zahlreiche Kompositionen dem Quartett gewidmet. Bemerkenswert ist auch die Aufführung ganzer Konzertzyklen wie: Sämtliche Streichquartette von J. Haydn, späte Quartette von L. v. Beethoven, sämtliche Streichquartette des litauischen Komponisten M. K. Ciurlionis u. a. m. Ein Schwerpunkt des Ensembles ist die Aufführung von Werken litauischer Komponisten wie V. Barkauskas oder M. Urbaitis.

Heino Eller wurde 1887 in Tartu (Estland) geboren, wo er bereits von Kindheit an Geigen- und Theorieunterricht hatte, in verschiedenen Ensembles und Orchestern spielte und als Solist auftrat. 1907 begann er sein Geigenstudium am Konservatorium in St. Petersburg. 1908 - 1911 studierte er Jura. 1920 schloss er sein Kompositionsstudium am Petersburger Konservatorium bei V. Kalafati, M. Steinberg und M. Chernoff ab. Bis 1940 unterrichtete er Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik in Tartu. Dann wurde er Professor für Komposition am Konservatorium in Tallin, wo er bis zu seinem Tod lehrte. In erster Linie komponierte Eller Instrumentalmusik. Seine sinfonischen Werke wie Koit [Dawn] oder Videvik [Twilight] wurden zum Inbegriff estnischer Sinfonik. Dem Engagement des Dirigenten Neeme Järvi ist es zu verdanken, dass Eller heute einer der weltweit meistgespielten estnischen Komponisten ist - insbesondere mit "Tune for Homeland" und seinen "Five Pieces for String Orchestra".

Juozas Pakalnis war Komponist, Dirigent, Flötist und Lehrer. Er wurde in Veseliskes (Estland) geboren. Nach seinem Studium wurde er in das Orchester des Staatstheaters von Kaunas aufgenommen und hatte sich auch als Solist bald einen Namen gemacht. 1931 schrieb er die erste größere Komposition für Flöte und Orchester. 1938 debütierte er als Operndirigent. 1938 - 39 vervollständigt er sein Studium in Leipzig. Während seines kurzen Lebens komponierte Pakalnis Werke aus allen Genres insbesondere symphonische Werke und Ballette. In "Little Prelude" klingt wie in allen seinen Werken traditionelle Musik Estlands an.